Kolumbiens  Kaffeedreieck

Das große Unterscheidungsmerkmal des Kaffeedreiecks basiert in der Bewahrung einer jahrhundertealten Kultur mit der Ernte, Produktion und dem Vertrieb seines Kaffees. Immer noch sieht man die Landwirte in ihren typischen Trachten (Chapoleras), ausgestattet mit dem sombrero aguadeño (hergestellt in Aguadas, Caldas), dem Poncho und einer Ledertasche mit vielen Fächern (carriel), durch die Kaffeeplantagen umhergehen. Auch die Häuser konnten ihre typische Architektur konservieren, mit Balkonen, wie ein langer Korridor, der das Haus umgibt. Auf dem Marktplatz sieht man die Willy´s (robuste US-Jeeps), wie sie Säcke voller Kaffee und gigantische Bananenstauden von Dorf zu Dorf transportieren. Außerdem sind die Einwohner für ihr Wissen über Landwirtschaft und den Anbau bekannt.

Historischer Abriss

Die Ursprünge des Kaffees finden wir in Äthiopien, wo begonnen wurde die Kaffeespezies Arábica zu konsumieren, anfänglich jedoch benutzte man seine Blätter eher für Tees und seine Bohnen wurden gekaut. Mit der Zeit breitete sich der Kaffee bis nach Persien aus, wo er in großen Mengen getrunken wurde, später begann Holland damit diese Art von Kultivierung auf verschiedenen Kontinenten zu verbreiten, angefangen mit Indien, Indonesien und zu Beginn des 16. Jahrhunderts gelangten die ersten Kaffeebohnen in die neue Welt auf die holländischen Antillen (heute Surinam), von wo aus eine große Ausdehnung der Bohne über ganz Amerika begann.  

Es gibt keine Sicherheit, wie nun genau der Kaffee nach Kolumbien kam. Historische Daten sagen uns, dass die ersten Bohnen 1730 von Jesuiten in das Königreich „Neu-Granada“ gebracht wurden, nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass der älteste Nachweis über die Existenz dieser Pflanze von einem Jesuiten-Priester mit Namen José Gumilla erbracht wurde. Die ersten Kaffeeplantagen wurden im östlichen Teil des Landes angepflanzt, und um 1835 beginnen die ersten kommerziellen Produktionen, ausgeführt über Cucutá an der Grenze zu Venezuela. Die Bohnen beginnen ihre weitere Ausbreitung in den Westen und das Zentrum des Landes um 1850.

 

Kaffeekultur und der kolumbianische Kaffee

Diese Region ist bekannt dafür eine der besten Zonen zu sein für den Kaffeeanbau, bedingt durch ihre fruchtbaren Böden, um die Bohne zu pflanzen. Und heute ist es der zentrale Wachstumsfaktor und Grund für eine ökonomische Entwicklung. Die Bedeutung des Kaffees im Land ist sehr eng verbunden mit den historischen Prozessen und war fundamentaler Bestandteil der kulturellen Identität der Region.

Die Kaffeekultur in Kolumbien begründet sich vor Jahrhunderten, dank der schnellen Entwicklung des Transportes in Kolumbien in den Jahren 1880 bis 1950, diese half dem konkreten Aufschwung dieser Aktivität.

Der hiesige Kaffee ist 100 % Arabica, diese Sorte kann in Kolumbien produziert werden dank der klimatischen, geografischen und Bodenbedingungen (in seiner Mehrheit zusammengesetzt aus Sedimenten der Vulkanasche), mit der das Kaffeedreieck zählt. Normalerweise wächst diese Pflanze in Höhen zwischen 1200 und 1800 m und mit Temperaturen von 17 bis 23˚ Celsius. Bedingt durch die Eigenschaften der Region finden wir die Anbaugebiete an geografisch unterschiedlichen Stellen, man kann besondere Konditionen bestimmen unter denen die verschiedenen Spezies der Arabica gut gedeihen können, wie die Típica, Borbón, Maragogipe, Caturra, Castillo  und Tabi. 

 


Das Kaffeedreieck

Ausdehnung: 13.325 km²; Anzahl der Gemeinden: 53

Gelegen im zentralen Westen Kolumbiens, Teil der andinen Region, weist das Kaffeedreieck eine Vielzahl an Boden- und Klimabedingungen auf, diese beginnen bei 900 m und gehen bis zu den schneebedeckten Gipfeln auf ca. 4000 m.

 

Das Kaffeedreieck setzt sich zusammen aus den Bundesländern Risaralda, Quindío und Caldas, welche mit ihren Anreizen, Landschaften und Kaffeeplantagen einen sich entwickelnden Sektor bilden, der sich durch seinen landwirtschaftlichen Reichtum, der Entwicklung der Industrie, des Handels und des Tourismus charakterisiert.  

 

Risaralda

Pereira als Hauptstadt des Bundeslandes Risaralda ist die sogenannte Hauptstadt des Kaffeedreiecks und mit ca. 500.000 Einwohnern auch die größte der Region. Sie hat in den letzten Jahren ein enormes industrielles Wachstum erlebt, mit der Einführung eines modernen Transportsystems, außerdem die geschichtlichen Schauplätze nicht zu vergessen, wie der Plaza Bolivar auf dem der Befreier mit dem gleichen Namen provokativ nackt dargestellt wird.  

 

In der Umgebung finden wir weitere wunderbare Plätze, an denen man in Harmonie mit der Natur agieren kann, wie z.B. das Naturschutzgebiet Otún Quimbaya, der Zugang zur Gletscherlagune Otún, sowie auch zum Nationalpark Los Nevados mit seinen 3 Vulkanen und dem Ort Santa Rosa de Cabal mit seinen gesundheitsfördernden Thermalquellen. Die ländliche Umgebung von Pereira bietet viel Erkundungsfläche und wirkt anziehend mit seinen träumerischen Fincas, z.B. in der Gemeinde Marsella.

Caldas

 

Das Bundesland Caldas ist ein besonders wichtiger Ort innerhalb der Kaffeeproduktion, denn hier in der Gemeinde Chinchiná befindet sich das Forschungszentrum der nationalen Kaffeeföderation. Ihre Hauptstadt Manizales, charakterisiert durch ihre steilen Straßenzüge, einen der bekanntesten Jahrmärkte und mit 2200 m Höhe auch die Fabrik der Sonnenuntergänge genannt. Besonders erwähnenswert ist die imposante Kathedrale und ein 2009 eröffnetes Kabelbahnsystem, um die unteren Stadtteile mit dem hoch obenliegenden Zentrum zu verbinden.   

Quindio

Das Kaffeedreieck ist eine hervorragende Fusion von 3 Bundesländern, die wunderbare Gemeinsamkeiten aufweisen, Landschaften gespickt mit Flüssen, Lagunen, schneebedeckten Bergen, Bambuswäldchen und unzähligen Kaffee- und Bananenplantagen. Diese bilden die Basis für den grünen Tourismus, im Abenteuerbereich hätten wir Angebote im Rafting oder Canopy, sonst für ruhige Gemüter Wanderausflüge oder Erkundungen mit dem Mountainbike.  

Im Quindio finden wir zwei der schönsten Dörfchen der Region, malerisch und typisch zugleich, die Rede ist von Salento und Filandia. Salento ist die älteste Ansiedlung im Quindio und Zeuge der farbenfrohen und fröhlichen Architektur seiner Siedler aus Antioquia. Hier konnte der Charme besonders gut konserviert werden. Außerdem befindet sich in unmittelbarer Nähe das Valle de Cocora (Wachspalmental), wo die berühmte Wachspalme wächst, diese ist nicht nur Nationalbaum, sondern auch einzigartig angesiedelt durch ihre endemischen Eigenschaften. Hier befindet sich auch ein weiterer Zugang zum Nationalpark Los Nevados, Ziel für Wanderfreunde.  

 

 

Ein Besuch im Dorf Filandia zeigt uns authentisches Dorfleben, die Handwerkskunst des Korbflechtens und ein neuer gigantischer Aussichtspunkt mit einem 360 Grad Sichtwinkel in die Umgebung. Von hier aus kann man auch Ausflüge in das nahe gelegene Naturreservat Barbas Bremen unternehmen.